Was passiert bei Sturm am Airport?

Wenns stürmisch in NRW wird, hat das unter Umständen auch Auswirkung auf unseren Flugbetrieb – wie bei den aktuellen Sturmtiefs. Zwar kann man grundsätzlich sagen, dass der Luftverkehr weniger anfällig ist als andere Verkehrsträger, trotzdem können Starts und Landungen erschwert werden.

Dabei spielt die sogenannte Seitenwindkomponente eine entscheidende Rolle. Die Höhe ist vom Flugzeugtyp abhängig, die Faustregel sagt, dass es ab 35 Knoten (64,82 km/h) schwierig wird, zu starten und zu landen. Zusätzlich machen auch Scherwinde Probleme und können zum Durchstarten oder Ausweichen auf andere Flughäfen führen – besonders bei kleinen Flugzeugen. Hat das Flugzeug hingegen seine Reiseflughöhe erreicht, beeinflußt die Windgeschwindigkeit eigentlich nur noch die Reisedauer.

Warum heißt die Querwindbahn Querwindbahn?

Der Flughafen Köln/Bonn hat das Glück, über eine sogenannte Querwindbahn zu verfügen. Auf dieser kann man Seitenwinden ausweichen, wenn die Windverhältnisse Starts und Landungen auf der großen Startbahn erschweren oder sogar unmöglich machen. Daher auch der Name: die Querwindbahn liegt quer zur großen Bahn, in einem rechten Winkel. Wir sind also für nahezu alle Windrichtungen optimal gerüstet.

Wie bereitet sich der Airport auf stürmische Wetterlagen vor?

Wenn der Sturm für nachts angekündigt ist, beantragt der Flughafen gegebenenfalls vorsorglich eine Sondergenehmigung bei der Bezirksregierung Düsseldorf, um die Querwindbahn in beide Richtungen für Starts zu nutzen. Welche Startrichtung genutzt wird, entscheidet dann der Pilot oder die Pilotin.

Die Abfertigung der Flugzeuge, das heißt unter anderem die Be- und Entladung, ist durch eine stürmische Wetterlage erschwert. Die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat oberste Priorität. Deshalb werden im Vorfeld zahlreiche Sicherungsmaßnahmen getroffen: So werden Gerätschaften und Gegenstände vor dem Wegfliegen gesichert und Gebäudefassaden überprüft, ob beispielsweise Werbetafeln festsitzen. Abgestellte Flugzeuge werden mit der Nase in den Wind gedreht, Großflugzeuge „sturmbetankt“, um an Gewicht zu gewinnen und Kleinflugzeuge an den Tragflächen mit Autoreifen, die mit Beton gefüllt sind, beschwert.

Startendes Flugzeug vor dem Terminal 1