Warum es zurzeit an deutschen Flughäfen länger dauert...

Sommerzeit ist immer Reisezeit – nach den Entbehrungen der letzten zwei Jahre gilt das in dieser Saison ganz besonders. Zurzeit ist aber nicht nur von Vorfreude und Reiselust die Rede, sondern auch von den Wartezeiten, die Fluggäste in besonders verkehrsreichen Zeitfenstern an den deutschen Flughäfen erleben. Denn das Hochfahren aller Prozesse, die bei einer Flugreise zusammenspielen müssen, gelingt leider noch nicht immer reibungslos. Die anhaltenden Auswirkungen der Pandemie bekommen auch die Reisenden in Köln/Bonn vor allem in Spitzenzeiten zu spüren, in denen zum Teil heute schon mehr Fluggäste gezählt werden als 2019 vor Corona.

Intensive Vorbereitung auf den Sommer

Wir haben in den vergangenen Monaten gemeinsam mit allen Beteiligten intensiv daran gearbeitet, uns auf den Anstieg der Passagierzahlen vorzubereiten. Damit eine Flugreise so angenehm und zügig wie möglich stattfinden kann, müssen sehr viele Räder ineinandergreifen. Als Flughafen stellen wir grundsätzlich die Infrastruktur zur Verfügung. Die Abfertigung der Flugzeuge, d.h. zum Beispiel das Verladen der Koffer, wird – je nach Airline – von Mitarbeitenden des Flughafens oder von einem sogenannten Handlingsagenten durchgeführt, zum Beispiel WISAG. Während die Öffnungszeiten und die Durchführung des Check-ins im Verantwortungsbereich der jeweiligen Airline liegen, ist die Bundespolizei für die Sicherheitskontrollen zuständig, für die sie einen Sicherheitsdienstleister beauftragt.

Der Flughafen steht mit allen beteiligten Prozesspartnern und Behörden täglich in einem sehr engen Austausch, um diese komplexen Vorgänge bestmöglich zu steuern. Dabei unterstützen wir soweit wie möglich unsere Partner vor Ort, um Prozesse zu optimieren und Abläufe zu verbessern. Und wir haben auch viele eigene Maßnahmen umgesetzt. So wurde etwa unser Team in der Flugzeugabfertigung und im Gepäckdienst seit letztem Sommer um rund 100 zusätzliche Mitarbeitende aufgestockt. Und wir sind auch weiterhin intensiv auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen.

Zudem wurde in Zusammenarbeit mit den Fluggesellschaften darauf hingewirkt, dass nicht zu viele Flüge zeitgleich abgefertigt werden. Auch wurde ein zusätzlicher Dienstleiter beauftragt, der unseren Terminalservice vor der Bordkartenkontrolle unterstützt. Eine Informationskampagne auf der Airport-Homepage, dem Nachbarschaftsportal und den Social-Media-Kanälen des Flughafens gibt Reisenden zudem Tipps, wie sie sich auf den Flug vorbereiten können.

Besondere Herausforderungen im Luftverkehr

Trotzdem lassen sich längere Wartezeiten – auch mit Blick auf die Sommerferien – aus mehreren Gründen vor allem in Spitzenzeiten nicht immer gänzlich vermeiden. Zum einen ist der Verkehr nach der Pandemie nicht gleichmäßig, sondern sehr sprunghaft angestiegen. Die Flüge sind zudem sehr ungleichmäßig über den Tag verteilt. In den sogenannten „Peakzeiten“, wenn besonders viel los ist, besteht ein sehr hoher Personalbedarf, während zu anderen Zeiten deutlich weniger Mitarbeitende benötigt werden. Das erschwert die Personalplanung für die Airlines, die Bundespolizei, die Handlingsagenten und auch für uns als Flughafen.

Darüber hinaus ist die Einstellung von zusätzlichem Personal im Luftverkehr wie auch in anderen Branchen zurzeit eine große Herausforderung. Zahlreiche Mitarbeitende haben den Luftverkehrssektor, der von der Pandemie besonders betroffen war, in den letzten zwei Jahren verlassen. Weil die Arbeitsmarktsituation in Deutschland insgesamt aktuell sehr angespannt ist, haben viele Wirtschaftszweige Probleme, geeignetes Personal zu finden. Für Neueinstellungen im Luftverkehr ist außerdem eine behördliche Zuverlässigkeitsüberprüfung notwendig, die bis zu drei Monate in Anspruch nehmen kann. Erst wenn diese abgeschlossen ist, können neue Kolleginnen und Kollegen bei uns anfangen. Dazu kommen bei den verschiedenen Dienstleistern spezielle Schulungen, die vor dem ersten Einsatz absolviert werden müssen.

Passagiere können mithelfen

Damit der Start in den Urlaub möglichst gut verläuft, bitten wir unsere Passagiere, sich bei ihrer Airline oder dem Reiseveranstalter über die aktuellen Check-in-Zeiten zu informieren und frühzeitig zum Flughafen zu kommen. Online- und Vorabend-Check-in tragen dazu bei, Zeit am Reisetag einzusparen. Damit die Sicherheitskontrolle möglichst zügig geht, empfehlen wir unseren Fluggästen, nur ein Handgepäckstück pro Person mitzunehmen und Jacke oder Mantel bereits vor der Kontrollspur auszuziehen. Scharfe Gegenstände gehören nicht ins Handgepäck, Flüssigkeiten und Cremes (bis maximal 100 ml) müssen in einen wiederverschließbaren, durchsichtigen Plastikbeutel verstaut werden. Laptops und andere technische Geräte sollten nicht ganz unten im Handgepäck liegen, weil sie in der Kontrolle separat vorgezeigt werden müssen.

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Flughafenterminal
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