Mit Löschwasser gegen Gluthitze

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit: Am heutigen Mittwoch finden auf der große Start- und Landebahn Ausbesserungsarbeiten statt. Der neue Asphalt in der Aufsetzzone der Bahn wird mit einer Temperatur von 150 Grad eingebracht. Bevor auf der Bahn wieder Flugzeuge starten und landen können, muss die neue Oberfläche auf maximal 60 Grad heruntergekühlt werden, da sich sonst Verformungen oder Verschiebungen des Materials bilden können.

Die heute erwarteten hochsommerlichen Temperaturen von bis zu 30 Grad verlangsamen den Auskühlprozess deutlich. Die Asphaltdecke der gesamten Bahn – also auch die Bereiche, die nicht ausgebessert werden -  erhitzt sich an sonnigen Tagen schnell auf weit über 40 Grad. Der Boden speichert die Temperatur für Stunden, auch wenn die Lufttemperatur zum Abend hin wieder sinkt. Dieser „Speichereffekt“ der umliegenden Asphaltflächen verlangsamt das Auskühlen des neuen Materials zusätzlich. Um trotzdem möglichst schnell wieder auf „Betriebstemperatur“ zu kommen und eine Verkehrsfreigabe für die große Bahn zu erhalten, ist die Flughafenfeuerwehr mit ihren Löschfahrzeugen vor Ort und „beregnet“ bei Bedarf die Bahn mit kaltem Löschwasser. Spätestens um 22 Uhr ist die Wiederinbetriebnahme der großen Bahn geplant.

Die Ausbesserungsarbeiten an der Startbahn sind nicht Teil der aktuell stattfindenden Rollwegsanierung. Sie wurden jedoch vorgezogen und finden parallel zur Rollwegsanierung im ohnehin vorgesehenen Sperrfenster statt, damit die Bahn nicht zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr erneut tageweise für den Flugbetrieb gesperrt werden muss. Auch turnusmäßig durchgeführte Arbeiten im Sicherheitsbereich der Bahn werden wenn möglich im aktuellen Sperrzeitenfenster durchgeführt. Der Flughafen hat ein großes Interesse daran, die Arbeiten in den vorgesehenen Planzeiten fertigzustellen und die Sperrungen der großen Bahn und die Auswirkungen auf den operativen Betrieb so gering wie möglich zu halten.       

Bauarbeiten - besonders an der flugbetrieblichen Infrastruktur im Sicherheitsbereich des Flughafens - sind hochkomplexe Prozesse, deren fristgerechte Umsetzung von vielen Faktoren abhängt. Dazu zählen unter anderem Wetterkomponenten wie Regen, Gewitter oder extreme Kälte/Hitze, die den Baufortschritt verzögern oder Unterbrechungen der Arbeit nötig machen, Lieferengpässe, Terminverschiebungen bei den bauausführenden Fremdfirmen, zeitintensive Sicherheitsüberprüfungen von Mensch und Material sowie flugbetriebliche Verzögerungen (z.B. Streiks). Zudem ergibt sich bei Bau- oder Sanierungsmaßnahmen im Bestand gegebenenfalls während der laufenden Arbeiten eine neue Bewertung der Lage, die zu Umplanungen führen kann. Deshalb kann es immer, auch kurzfristig, zu Veränderungen der Bauzeiten kommen.    

Baustelle am Köln Bonn Airport